Geld verdienen als Ghostwriter
Wer online Geld verdienen möchte, kann beispielsweise ein Zusatzeinkommen als Autor generieren. Diese Art von Nebeneinkommen wird auf bestimmten Plattformen wie Textbroker schon sehr gut organisiert. Hier suchen Kunden gezielt Ghostwriter für bestimmte Themen von A wie Ausbildung bis W wie Wissenschaft. Die Themenvielfalt ist sehr groß: Es geht und Sport und Gesundheit, Automobile und Ernährung, Mode und Musik, Finanzen, Familie, Handwerk, Immobilien und vieles mehr. Aufträge gibt es immer, der Bedarf der Kunden übersteigt die Möglichkeiten der Autoren, alles schnell abzuarbeiten. Allerdings ist anzumerken, dass speziell Textbroker unter den einschlägigen Agenturen dieser Art eine Sonderposition einnimmt: Andere Portale sind sehr viel schlechter organisiert. Allzu viele Textagenturen gibt es mit Stand 2021 auch nicht.
Was macht ein Ghostwriter?
Bekanntermaßen ist das Internet voller Text, der von irgendwem geschrieben werden muss. Das machen freiberufliche Autoren. Sie fungieren als Ghostwriter (also Schreiber im Hintergrund), weil eigentlich die Webmaster die Themen inklusive bestimmter Stichpunkte und Quellen vorgeben, sie aber nicht so elegant und fehlerfrei ausformulieren können oder möchten, wie das die Autoren erledigen. Sie (die Webmaster) haben andere Aufgaben. Sie betreiben beispielsweise ein Produktions- und Handelsunternehmen, was sie vor genug andere Herausforderungen stellt. Vielfach sind es spezialisierte Techniker oder auch Kaufleute. Natürlich stellen auch Personen aus dem Kultur- und Sportbetrieb oder dem Bildungsbereich Aufträge ein. Wiederum fehlt ihnen die Zeit, solche Texte selbst zu schreiben.
Welche Fähigkeiten muss der Autor mitbringen?
Neben einer generellen Affinität zum geschriebenen Wort sind diese Fähigkeiten entscheidend, um auf Dauer mit Texten ein Zusatzeinkommen generieren zu können:
- gute Rechtschreib- und Grammatikkenntnisse
- hohe Allgemeinbildung
- vielseitige Interessen für verschiedenste Themengebiete
- Fähigkeit der schnellen Online-Recherche
- technische Fähigkeit des Schreibens mit zehn Fingern
- gute Kundenkommunikation (ausschließlich online)
- technische Sicherheit bei der Einrichtung und Wartung des Equipments (Rechner, Internetverbindung)
Die vielseitige Interessenlage ist wichtig, weil der Fokus auf drei oder vier Fachgebiete (zum Beispiel aus der Technik) nicht genügt, um ein wirklich bedeutsames Nebeneinkommen zu erzielen. So viele Aufträge nur aus wenigen Branchen gibt es selten.
Wer sind die Auftraggeber für dieses Zusatzeinkommen?
Es handelt sich um Webseitenbetreiber (Webmaster) aus den verschiedensten Branchen wie bereits genannt und mit unterschiedlichen Funktionen. Das spielt für die Art der Texte eine sehr große Rolle. Grundsätzlich und sehr grob lassen sich zwei Arten von Auftraggebern unterscheiden:
- #1: Firmen, Praxen, Behörden, Vereine und auch Privatpersonen betreiben Homepages und Onlineshops, für die sie Content direkt auf ihrer Hauptseite und auf Landingpages mit Backlinks auf ihre Hauptseite benötigen. Diese Webmaster benötigen sehr speziellen und auch sehr hochwertigen Content. Er wird einmal verfasst und schmückt dann oft über viele Jahre die Webseite des Auftraggebers.
- #2: Affiliates sind Werbepartner von Firmen, die mit Landingpages und Content in diversen Portalen (Presseportale, Social Media, Foren, Blogs) auf die Inhalte und damit auf die Produkte und Leistungen ihrer Auftraggeber per Link aufmerksam machen. Wenn ein Interessent von ihren Seiten auf die Seite des Auftraggebers gelangt, erhalten die Affiliates eine Provision, die unterschiedlich gestaltet sein kann (Verkaufsprovision, Klickprovision etc.). Die Affiliates benötigen sehr viel Content. Natürlich soll auch hier die Qualität stimmen, jedoch kommt es etwas mehr auf Masse als auf Klasse an.
In der Praxis vermischen sich diese beiden Grundfunktionen ein wenig. So nutzen auch Firmen Social Media und andere Satellitenseiten. Doch grundsätzlich sollten Texter die genannte Unterscheidung kennen, um den Zweck ihrer Texte und damit den Qualitätsanspruch zu verstehen. Damit wären wir beim nächsten Punkt:
Welchen Zweck erfüllen die Texte?
Die Texte erfüllen wiederum grundsätzlich zwei Funktionen:
- #1: Sie bieten dem Leser einen inhaltlichen Mehrwert.
- #2: Sie dienen der Suchmaschinenoptimierung.
Dass die Texte sachlich richtig und einigermaßen spannend zu lesen sein müssen, leuchtet wahrscheinlich sofort ein. Sie sollen auch einem bestimmten Duktus folgen: So müssen Pressetexte neutral geschrieben werden, Texte auf der Homepage einer Firma und in Social-Media-Portalen sollen oft den Leser direkt mit „du“ oder „Sie“ ansprechen. Ein weiterer Aspekt ist ihre Lesefreundlichkeit. Da die Nutzer die Texte immer häufiger online lesen, sollten diese eine übersichtliche Gliederung und kürzere Abschnitte aufweisen. Der zweite Aspekt – die Suchmaschinenoptimierung (SEO) – ist eine kleine Wissenschaft für sich. Eine Webseite erlangt einen Rang in der Suchmaschine, wenn sie technisch suchmaschinenfreundlich konstruiert ist, wenn auf sie wichtige Backlinks führen, die von Texten in Satellitenseiten stammen (siehe oben, Blogs, Foren, Online-PR, Social Media etc.) und die außerdem bestimmte Keywords enthält, nach denen der Nutzer sucht. Auch die Satellitenseiten sollten diese Keywords in einer bestimmten Dichte (density) enthalten. Das ist nun die Aufgabe des Autors: Der Auftraggeber wird ihm fast immer einige Keywords vorgeben, die er in einer bestimmten Häufigkeit im Text unterbringen soll. Es gibt noch mindestens einen weiteren SEO-Aspekt der Texte: Google und andere Suchmaschinen belohnen die Verweildauer auf einer Seite mit einem besseren Ranking. Die Texte sollen also so geschrieben sein, dass sie der Nutzer möglichst vollständig liest und somit lange auf der Webseite bleibt. Ein Google-Algorithmus schließt daraus, dass der betreffende Content wertvoll ist, was das Ranking verbessert. Vor allem an dieser Stelle sind Autoren gefordert.
Online Geld verdienen mit Texten: Welcher Verdienst ist möglich?
Der Verdienst ist meistens nicht sehr hoch. Sämtliche Textagenturen, die solche Texte vermitteln, vergüten ihre Autoren nach Qualität mit Preisen zwischen rund 0,8 bis 4,3 Cent pro Wort. Die obere Spanne wird selten erreicht. Autoren mit viel Erfahrung und sicherer Rechtschreibung und Grammatik, die zusätzlich viel Expertise und Allgemeinwissen mitbringen (was den Rechercheaufwand senkt), erreichen einen Stundensatz von rund sieben Euro pro Stunde. Es stellt sich nun die Frage, warum sie sich darauf einlassen. Nun, die Autoren erwerben aufgrund dieser Tätigkeit einen sehr großen Überblick über das Online-Marketing. Es ist ihnen bewusst, dass die Auftraggeber mit preiswerten Texten immer wieder den Versuch starten, sich in der Suchmaschine auf vorderen Plätzen zu positionieren. Das gelingt gelegentlich, misslingt aber sicherlich auch oft. Dieses Risiko trägt der Auftraggeber. Der Autor hat praktisch kein Risiko, denn seinen Rechner und das Internet würde er sowieso nutzen. Ein Geschäft ganz ohne Kosten muss aber für den Frei- oder Nebenberufler als Luxus gelten, der daher diese Bedingungen akzeptiert.
Sollte das Texten nur ein Nebeneinkommen sein?
Es gibt Autoren, die hauptberuflich ausschließlich mit Texten online Geld verdienen. Dies erfordert allerdings (trotz Homeoffice und sonstiger Freiheiten) relativ viel Disziplin. Wer davon leben möchte, muss zwingend kalendertäglich (auch zu Weihnachten, auch an Geburtstagen, auch im Urlaub) rund zehn Stunden schreiben. Partner und andere Familienmitglieder müssen mitspielen. Das kann funktionieren, allerdings ist nicht jedermann dafür geschaffen. Nebenberuflich kann das Texten ein schönes Zweiteinkommen generieren.